Die Hämodialyse ist ein lebensrettendes Verfahren, das bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenversagen angewendet wird. Dieser Prozess reinigt das Blut von schädlichen Substanzen und überschüssiger Flüssigkeiten, die normalerweise von den Nieren entfernt werden.
Während der Hämodialyse wird das Blut des Patienten durch eine spezielle Maschine (Dialysemaschine) geleitet. In dieser Maschine erfolgt der Austausch von Abfallprodukten und überschüssiger Flüssigkeit durch eine semipermeable Membran. Diese Membran ermöglicht es, schädliche Substanzen aus dem Blut zu filtern, während lebenswichtige Blutbestandteile erhalten bleiben.
Die Häufigkeit der Hämodialyse hängt von der Schwere des Nierenversagens ab. In der Regel wird sie mehrmals pro Woche durchgeführt.
Ein typischer Ablauf einer Hämodialyse sieht wie folgt aus:
Die Häufigkeit und Dauer der Hämodialysebehandlungen können je nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten und dem Schweregrad seiner Nierenerkrankung variieren. In der Regel findet die Hämodialyse mehrmals pro Woche statt (2- 3 x wöchentlich).
Mindestens 8 Wochen vor der ersten geplanten Dialyse muss ein funktionierender Dialysezugang (Shunt oder Vorhofkatheter) gelegt werden. Dies wird in einer Operation durchgeführt.
Ein AV-Shunt ist eine chirurgische Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene, normalerweise am Unterarm. Durch die Schaffung dieses Shunts wird der Blutfluss aus der Arterie in die Vene umgeleitet, wodurch der Blutdruck in der Vene erhöht wird. Dieser erhöhte Druck macht die Vene robuster und besser geeignet für wiederholte Blutentnahmen und den Rückfluss des gereinigten Bluts während der Dialyse.
Der Vorhofkatheter kommt zum Einsatz, wenn es bei Patienten nicht möglich oder sinnvoll ist, einen Shunt zu legen. In diesem Fall wird ein Kunststoffkatheter unter der Haut im Bereich des oberen Brustkorbs eingesetzt und über eine große Vene bis zum Herzen vorgeschoben. Über diesen Zugang kann dann in der Dialyse das Blut zur Reinigung entnommen und nach der Reinigung wieder zurückgeführt werden.
1. Sprechen Sie ausführlich mit Ihrem behandelnden Arzt über das geplante Nierenersatzverfahren. Fragen Sie nach möglichen Nebenwirkungen und informieren Sie sich, was dies für Sie und Ihr privates Umfeld bedeutet.
2. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über Ihren medizinischen Zustand. Eine volle Berufstätigkeit ist häufig nicht vereinbar, da Sie sich nach einer Dialyse sehr geschwächt fühlen werden.
3. Sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse. Die Fahrtkosten zur Dialyse können i.d.R. von Ihrer Krankenkasse übernommen werden.
4. Sprechen Sie mit Ihrer Familie bzw. Ihren Angehörigen.
5. Mindestens 8 Wochen vor der ersten Dialyse muss ein Zugang (Shunt/Vorhofkatheter) geschaffen werden.
Die Heimhämodialyse ist eine Form der Dialyse (ähnlich auch Peritonealdialyse), bei der die Patienten die Dialysebehandlung nicht im Krankenhaus oder in einer Dialyseeinrichtung durchführen, sondern zu Hause mit Unterstützung des Pflegepersonals bzw. mit einer Person, die mit der Behandlung vertraut ist.
Zusätzlich zu den Vorbereitungsmaßnahmen einer Hämodialyse sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
6. Eine ausgiebige Schulung durch ein medizinisches Fachpersonal ist wichtig:
7. Schaffen Sie in Ihrem zu Hause die räumlichen Voraussetzungen:
Bei der Heimhämodialyse handelt es sich um eine Hämodialyse. Das bedeutet, dass das Blut des Patienten durch eine Maschine geleitet wird, um Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeiten zu entfernen, bevor das gereinigte Blut in den Körper zurückgeführt wird. Bei der Peritonealdialyse hingegen wird die Bauchhöhle (Peritoneum) des Patienten als natürliche Filtermembran genutzt. Eine Dialyselösung wird in den Bauchraum eingeführt und Abfallprodukte passieren die Bauchwand in die Dialyselösung.
Der erste chronische Hämodialyse-Patient war der US-Amerikaner Clyde Shields im Jahre 1960. Er überlebte 11 weitere Jahre dank der Dialyse.
– Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V.
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Stand: 12.12.2023