Menü RiePharm Akademie

Dialyse im Detail

Ein eingehender Einblick in die Welt der Dialyse

Erfahren Sie, wie eine Dialyse funktioniert und wie sie zur Bewältigung von Nierenerkrankungen eingesetzt wird. Wir bieten Ihnen einen Einblick in die unterschiedlichen Dialyseverfahren und wie die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz verbessert werden kann.

„Etwa 9 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer chronischen Nierenkrankheit“

Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V.

Was ist eine chronische Niereninsuffizienz (CKD)?

Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle in unserem Körper, da sie die Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeiten aus unserem Blut filtern. Eine chronische Niereninsuffizienz (CKD) ist eine langanhaltende und fortschreitende Erkrankung der Nieren, bei der die Nierenfunktion im Laufe der Zeit allmählich abnimmt. Die Nephrologen (= Fachärzte für Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie) unterteilen die CKD in 5 Stadien. Für die Einteilung nutzen sie einen bestimmten Laborwert des Patienten: den GFR-Wert für Kreatinin. GFR steht für die Glomeruläre Filtrationsrate und dieser Wert zeigt an, wie wirkungsvoll die Nieren das Blut von harnpflichtigen Substanzen (in diesem Fall: Kreatinin) reinigen.

Die Symptome der chronischen Niereninsuffizienz können anfangs unauffällig sein, aber im Laufe der Zeit können sie sich verschlimmern und umfassen:

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Erhöhter Blutdruck
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Veränderungen im Urin, z. B. vermehrtes Wasserlassen oder Verfärbungen

Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Neben einer Nierentransplantation d.h. einer Organspende gibt es zwei Dialyseverfahren: die Hämodialyse (Blutwäsche) und die Peritonealdialyse (auch Bauchfelldialyse genannt). Naturgemäß wird mit einer Organspende eine höhere Entgiftung erzielt und nierentransplantierte Patienten haben auf lange Sicht eine höhere Lebenserwartung. Jedoch beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf eine gesunde Niere aktuell 8 bis 9 Jahre. Natürlich kann auf Wunsch auch komplett auf eine Einleitung einer Nierenersatztherapie verzichtet werden: Gerade bei schwerst vorerkrankten oder hochbetagten Patienten ist die konservative Therapie eine mögliche Option. Dabei steht die Verbesserung des Wohlbefindens und der Lebensqualität im Fokus: eine gute Betreuung im häuslichen Bereich oder eine professionelle Pflegeeinrichtung ist der zentrale Bestandteil dieser Behandlungsoption.


Die erste erfolgreiche Dialyse führte der Gießener Internist
Georg Haas im Sommer 1924 durch.

– Institut für Geschichte der Medizin in Gießen

Was ist eine Dialyse?

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz (CKD) kann die Dialyse lebensrettend sein, da sie die Funktion der Nieren übernimmt und den Körper von Giftstoffen befreit. Die Dialyse ist also ein Blutreinigungsverfahren bzw. eine Nierenersatztherapie. Dabei unterscheidet man in zwei Verfahren: Hämodialyse und Peritonealdialyse.

Die Entscheidung zur Aufnahme einer Dialysebehandlung und die Wahl des Dialyseverfahrens ist für jeden Patienten sehr individuell und hängt u.a. von folgenden Faktoren ab:

  • Allgemeinzustand
  • Klinische Anzeichen der Urämie, d.h. das Vorhandensein erhöhter Harnstoff- und anderer Abfallprodukte im Blut
  • Co-Morbidität, d.h. das Vorhandensein von zwei oder mehr Krankheiten, z. B. gehen mit einer Nierenerkrankung oft Diabetes mellitus oder Herzkrankheiten einher
  • Laborwerte, z. B. der GFR-Wert


Bitte beachten Sie, dass diese Informationen allgemeiner Natur sind und nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung dienen. Konsultieren Sie immer Ihren Arzt oder medizinisches Fachpersonal für individuelle Ratschläge.
Unsere Informationen basieren auf medizinisch fundierten Quellen und Leitlinien der Deutschen Gesellschafft für Nephrologie (DGfN), um sicherzustellen, dass Sie genaue und zuverlässige Informationen erhalten. Wir empfehlen auch, zusätzlich zu unserer Website auf offizielle medizinische Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) zurückzugreifen.
Stand: 12.12.2023